Diagnostik
Körpermedizinische Diagnostik
- Klinisches Labor
- Lungenfunktion
- EKG, LZ-EKG, Ergometrie
- 24-Std.-Blutdruckmessung
- Sonographie, Endoskopie, Röntgendiagnostik
- Fachärztliche internistische, gynäkologische und orthopädische Diagnostik im Haus
Psychiatrisch-psychotherapeutische Diagnostik
- Medizin.-psychologische Diagnostik
- Psychopathologie
- Psychodynamik
- Psychometrie
Routinediagnostik
In die Weissenstein-Klinik St. Blasien werden Patienten nach Überprüfung der Indikation und nach vorheriger Abklärung der Kostenübernahme aufgenommen. Die Aufnahme erfolgt nach Abschluss der diagnostischen Phase. Eine Behandlung nach bio-psycho-sozialen Grundsätzen kann dann sofort beginnen. Die zur Verfügung stehende stationäre Behandlungszeit wird so optimal genutzt.
Vor der Aufnahme erhält jeder Patient einen Erhebungsbogen zur Anamnese. Dieser liegt ausgefüllt bei Aufnahme vor. Weiter stehen uns bereits vorab die relevanten Befund- und Behandlungsberichte über den Erkrankungsstatus und –verlauf zur Verfügung.
Aufnahmeuntersuchung
- eine körperliche Untersuchung (allgemeinärztlicher Befund)
- eine indikationsspezifische internistische Untersuchung
- eine orientierende neurologische Untersuchung
- eine Labor-Untersuchung (Urinstatus, BSG, Blutbild, serologische Untersuchung)
- eine psychopathologische Befunderhebung
- eine psychodynamische Befunderhebung
- ein testpsychologisches Screening (SCL-90-R, TLEQ)
Auf der Basis der Aufnahmeuntersuchung erfolgt die kritische Sichtung der Vorbefunde und die Prüfung der Zuweisungsdiagnosen. Nachfolgend werden die Rehabilitationsdiagnosen gestellt.
In der Praxis zeigt sich, dass in Ergänzung dieser Routinediagnostik weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich sein können: zum einen kann deutlich werden, dass eine differenzialdiagnostische Abklärung mit der erforderlichen Tiefe noch nicht erfolgt ist. Weiter kann zur differenziellen Therapieplanung eine genauere diagnostische Klärung erforderlich sein.
In diesen Fällen kann die Diagnostik in unserem Haus, den Praxen der in unserem Haus mitarbeitenden Fachärzte oder bei kooperierenden niedergelassenen Fachärzten vor Ort komplettiert werden. Sollte der Umfang der Diagnostik, eine zusätzlich festgestellte Erkrankung oder eine bislang unbekannte Aktivitätseinschränkung eine sinnvolle Teilnahme an den Therapiemaßnahmen verhindern, beenden wir die Behandlung in unserem Haus und weisen den Patienten den dann indizierten Maßnahmen zu.
Körpermedizinische Diagnostik
Die Weissenstein-Klinik St. Blasien verfügt über diagnostische Möglichkeiten in den Fachbereichen Innere Medizin, Orthopädie und Gynäkologie.
Im Bereich der Inneren Medizin stehen ein EKG und ein Lungenfunktionsmessplatz im Haus selbst und über die Praxis unseres internistischen Facharztes apparative Möglichkeiten der Kardiologie, der endoskopischen Gastroenterologie, der Ultraschalluntersuchungen sowie der internistischen Röntgendiagnostik und der Skelettdiagnostik bereit.
Sollten sich im psychiatrisch-psychotherapeutischen Fachgebiet körpermedizinische Fragen ergeben, so sind EEG, kraniales CT und kranialer NMR sowie Speziallaboruntersuchungen konsiliarisch möglich.
Sozialmedizinisches Assessment
Als Rehabilitationsklinik nutzen wir neben der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD10) die Systematik der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der WHO. Mit dem Krankheitsfolgenmodell der ICF beschreiben wir die Einschränkungen in Funktion, Aktivität und Partizipation.
In einem sozialmedizinischen Assessment werden dazu die körpermedizinische und psychiatrisch-psychotherapeutische Diagnostik um die Perspektive des Sozialen und die Leistungsbeurteilung ergänzt. Eine spezifische Erfassung der Leistungsfähigkeit unserer Patienten kann über die Beobachtung ihrer Partizipation am Klinikalltag, eine ergotherapeutische Leistungsbeurteilung und die Auswertung von Ergebnissen einer externen Belastungserprobung erfolgen.
Zur spezifischen Leistungsbeurteilung halten wir im Bereich der Ergotherapie eine EDV-gestützte Leistungstestung, eine industrielle Tätigkeiten simulierende Papierwerkstatt, einen EDV-Arbeitsplatz und ergotherapeutisch geleitete Arbeitsmöglichkeiten bereit. Um die Leistungsfähigkeit unter realistischen Arbeitsbedingungen abschätzen zu können, sind Belastungserprobungen bei kooperierenden Arbeitgebern vor Ort vorhanden (z.B. Autoausrüster, Einzelhandel, Krankenhaus).
Das sozialmedizinische Assessment ermöglicht damit eine umfassende Begutachtung. Ambulante oder stationäre Zuweisungen können auch allein mit dem Auftrag zur Begutachtung erfolgen.
- Beobachtung der Partizipation am Klinikalltag
- Ergotherapeutische Leistungsbeurteilung und EDV gestützter Leistungstest
- Externe Belastungserprobung
- Diagnostik im Detail
Psychologische Diagnostik
Als Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ausbildungsstätte zum Facharzt halten wir das gesamte diagnostische Instrumentarium für das psychiatrisch-psychotherapeutische Fachgebiet vor. Wir sind damit in der Lage, auch einen Auftrag zur Diagnostik im Fachgebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie umfassend auszuführen. Auch sind wir für verschiedene Institutionen (z. B. Sozialgerichte, Krankenversicherungen, etc.) gutachterlich tätig.
Neben Fachärzten für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie gehören Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, psychologische Psychotherapeuten sowie klinische Psychologen zum Mitarbeiterstab. Neben der psychopathologischen Befundung ist – entsprechend der Ausrichtung der Klinik – eine psychodynamische Befunderhebung möglich. Testpsychologische Untersuchungen werden mit berufsbezogenen Verfahren, Intelligenztests, Leistungstests, Persönlichkeitstests, klinischen Verfahren, neuropsychologischen Verfahren und medizinpsychologischen Verfahren durchgeführt. Wir verfügen über Möglichkeiten zur EDV-gestützten Psychodiagnostik.
Bio-psycho-soziale Gesamtdiagnose und Therapieplanung
Das diagnostische Instrumentarium der Weissenstein-Klinik St. Blasien erfasst die biologische, die psychische und die soziale Ebene. Dieses Herangehen ermöglicht eine biopsychosoziale Gesamtsicht der Problematik eines Patienten.
Damit ist eine diese drei Perspektiven integrierende Diagnosestellung und die Erstellung eines Gesamtbehandlungsplans möglich, wie es im ambulanten Bereich oft nur unzureichend erfolgen kann. Zuweisungen können deswegen auch rein zu dem Zweck erfolgen, eine biopsychosoziale Gesamtdiagnose zu erstellen und einen Gesamtbehandlungsplan zu entwickeln. Dabei können von uns aus die weitere körpermedizinische Behandlung, geeignete psychotherapeutische Maßnahmen und soziale Hilfen eingeleitet werden. Namentlich stehen als soziale Maßnahmen die Anbahnung von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben über die Rentenversicherung oder Sozialleistungen anderer Träger (z. B. Arbeitsagentur, Kommunen) zur Verfügung.
Über unseren Abschlussbericht wird dem weiterbehandelnden Arzt der Gesamtbehandlungsplan zeitnah mit der Entlassung des Patienten zur Verfügung gestellt.